Trauerphasen und -aufgaben

Trauer in verschiedenen Phasen

Die Trauerpsychologie unterscheidet bei der Bewältigung der Trauer mehrere Phasen, die jedoch nicht in jedem Trauerfall zwingend gleichartig ablaufen. Die gegenwärtige psychologische Forschung vertritt zwar immer noch das sogenannte „Phasen-Modell“, hat aber erkannt, dass Trauer auch eine Aufgabe darstellt, die es zu meistern gilt. Daher wird neben den Trauerphasen in den letzten Jahren verstärkt auch von Traueraufgaben gesprochen.

Unter den Trauerphasen versteht man:

  • Phase des Schocks: Der Betroffene ist wie gelähmt und zu keinen Gefühlsregungen fähig, der Ausdruck der Ungläubigkeit und des Nichtwahrhabenwollens herrscht vor. Wird der Zustand nicht überwunden und weiterhin das Eingetretene geleugnet, spricht man im Allgemeinen von einer "Behinderung der Trauer", die zu ernsthaften Störungen führen kann.
  • Kontrollierte Phase: Der Trauernde erhält äußeren Halt durch die Fülle der mit der Beerdigung verbundenen Aufgaben, die Beerdigung, die Ansprache des Pfarrers oder Redners, der Beistand von Menschen, die dem Trauernden besonders verbunden sind. All dies kann für den weiteren Verlauf des Trauerprozesses von Bedeutung sein.
  • Regressive Phase: Nach der Beerdigung kann ein Zusammenbruch der psychischen Organisation erfolgen, der Trauernde stirbt einen symbolischen Tod (apathisches Verhalten, das eigene Ich ist in seiner ganzen inneren Organisation betroffen).
  • Phase der Neuorientierung: Erneute Zuwendung zur Umwelt und zur Gesellschaft, der Prozess der Trauer wird abgeschlossen (Aufnahme einer Berufstätigkeit, neue Partnerbeziehungen).

Um Trauer zu bearbeiten, ist das Gespräch erforderlich. Wenn sich die Umwelt nach einigen Tagen oder Wochen wieder dem Alltagsgeschehen zuwendet, dann braucht der Trauernde Gesprächspartner, die ihm zuhören und mit ihm über den Verstorbenen sprechen können. Scheuen Sie sich nicht, sich auch nach 1-2 Wochen oder nach Monaten an den Bestatter Ihres Vertrauens zu wenden, um mit ihm über Ihr Verhältnis zum Verstorbenen, über die Reaktion in Ihrer Umwelt sowie über Ihre alltäglichen Sorgen zu sprechen. Der Bestatter wird sich Ihrer annehmen, er wird Ihnen zuhören und Sie für den Fall, dass er nicht selber helfen kann, an Personen verweisen, die Ihnen professionell weiterhelfen.